Es ist ja nicht so, als wenn wir bisher noch nichts zu Essen oder gar zu Trinken bekommen hätten. Der Wein floss bisher reichlich, aber in den Magen kamen immer nur – zugegebenermaßen sehr leckere – Tapas und andere Kleinigkeiten.
Reserviert hatten wir einen Tisch im Restaurant “Postigo do Carvão” in unmittebarer Nähe der letzten Weinbar. Perfect Planning!
Wie bereits im Tour-Dossier erwähnt, handelt es sich laut TripAdvisor beim Postigo do Carvão um eines der besten Fischlokale Portos. Da ich hier keine Restaurant-Kritik verfassen will nur so viel: zu Recht!
Der Procura ist nicht zu übersehen, so dominant prangt der Schriftzug auf dem Etikett.
Die Farbe im Glas ein tiefes Rubin- bis Dunkelrot mit lila Reflexen.
Die Nase sehr komplex. Angefangen von dunklen Beerenfrüchten und Kirsche bis hin zu Leder, Tabak, Holz und einer pfeffrigen Note. Zudem florale Elemente wie Rose und Flieder.
Am Gaumen viele der zuvor genannten Aromen, separiert durch Tannin und Säure. Eigentlich recht elegant, aber (noch) nicht wirklich harmonisch. Die immerhin 14,5 % Alkohol hingegen perfekt eingebunden.
Langer Abgang mit viel satter Frucht und entsprechendem Nachhall.
Conclusion & Pairing
Der 2015er Procura Vinhas Velhas “Serra de São Mamede” von Susana Esteban wäre vielleicht nicht meine erste Wahl zu leichten Fischgerichten oder Meeresfrüchten, wohl aber zu gegrilltem Fisch, pikantem Risotto mit Meeresfrüchten oder anderen deftigen Varianten.
Im Ganzen könnte der Procura ein Großer werden, aber es fehlt ihm (noch) das Quentchen Harmonie. Eventuell hätte man ihn besser zuvor dekantiert, oder er sollte noch etwas in der Flasche reifen. Trotzdem lecker… 😉